Der Klang der Berge
Das Alphorn in allen Facetten
Bereits zum 11. Mal fand in diesen Septembertagen ein ganz besonderes Spektakel im Kleinwalsertal statt: das Alphornfestival. Es ist bereits zu einer schönen Tradition geworden, dass sich alle 2 Jahre Alphorngruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Kleinwalsertal treffen, um ihr Können zu verfeinern und einzeln oder in Gruppen aufzuspielen. Sie sorgen für ganz besondere Klangerlebnisse auf dem Berg und im Tal.
Viel war wieder geboten während der 5 Tage. Auf alles einzugehen, würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Daher möchte ich mich auf 2 besondere Höhepunkte beschränken.
Doch zuerst schauen wir uns dieses einzigartige Instrument, um das sich hier alles dreht, einmal genauer an. Ob es wirklich in der Schweiz entstanden ist, kann nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden. Das als armes Hirteninstrument bekannte Alphorn erfreute sich nämlich auch schon in anderen Regionen großer Beliebtheit. Ich möchte es als „das Handy von früher“ bezeichnen, denn schon vor langer Zeit haben sich die Hirten der Alpen damit verständigt. Das überwiegend aus Holz gefertigte Alphorn ist klanggewaltig weithin hörbar. Seine Länge bestimmt die Tonart, in der es gespielt werden kann.
Als ich das diesjährige Programm las, dachte ich bei einem Programmpunkt, es ist so schräg und so ungewöhnlich, dass es schon wieder gut sein könnte. Also meldete ich mich an beim Alphorntechno-Sundowner auf dem Walmendingerhorn, voller Spannung, was mich erwarten würde. Die Fahrt auf das Walmendingerhorn fiel dann leider dem Wetter zum Opfer, die Veranstaltung wurde in den Musikpavillon nach Mittelberg verlegt. Im Vorfeld hörte ich verschiedene Meinungen dazu, diese gingen von „Alphorn verhunzt“ bis zu „voll genial“. Ich wollte mich vorurteilsfrei überraschen lassen.
Auf der Homepage des Musikers „Loisach Marci“ ist zu lesen:
„ „Mit der musikalischen Tradition was Geiles machen, sie aber nicht verhunzen“, so umschreibt der gebürtige Partenkirchner Marcel Engler „Loisach Marci“ seine Ambitionen zwischen Alphorn, Elektrosound und 14 selbstgespielten Instrumenten, die bei seinen Konzerten wahl – und wechselweise zum Einsatz kommen.“
(Quelle: https://www.marcelengler.com/)
Vorab: Es war kalt und sehr nass an diesem Abend, aber es war genial. Ich schließe mich hier einer Pressemeinung an, die da lautet: „Ein wahres Klangfeuerwerk, welches sich nicht in Worte fassen lässt.“ Das beschreibt es ziemlich genau und voll auf den Punkt.
Wer mehr wissen möchte, dem empfehle ich die Homepage des Künstlers und auch auf unserer Facebook-Seite gibt es Marci in Bild und Ton. Schaut einfach dort vorbei. Es ist auf jeden Fall sehens- und hörenswert.
Überhaupt war der Wettergott dem diesjährigen Alphornfestival nicht besonders gut gesonnen, doch wie durch ein Wunder hatte er am Finaltag dann ein Einsehen und schickte wieder warme Sonnenstrahlen vom Himmel. So konnte das große Finale dann vor weißblauer Kulisse stattfinden – im neuen Festgelände zu Fuße der Walmendingerhornbahn.
Und hier wurde nochmal alles geboten. Die Alphorngruppen aus nah und fern zeigten ihr Können und ließen die Hörner klingen. Ein ums andere Mal lief mir ein wohliger Gänsehautschauer über den ganzen Körper.
In einer Pause spielte die Bradlberg Musig (https://www.bradlbergmusig.at) auf. Die Vorarlberger Musiker sorgten ebenso für tolle Stimmung, bei der sogar das Tanzbein geschwungen wurde.
Zum großen Finale dann fanden sich alle Alphornspieler zum großen Ganzen zusammen und spielten noch einige Stücke gemeinsam. Das war ein würdiger Abschluss mit einem gewaltigen Klangkörper. Auch hier findet ihr Aufnahmen in Bild UND Ton auf unserer Facebookseite.
Alles in allem war das Alphornfestival eine gelungene Veranstaltung, auch wenn das Wetter leider nicht immer so mitgespielt hat, wie man das sicherlich gern gehabt hätte. Doch der Finaltag glänzte wundervoll. Wünschenswert ist auf jeden Fall, die Alphorntage weiterzuführen. Der traditionelle Klang sollte nicht verstummen.
Also auf ein Neues in 2 Jahren wieder! Dabei sein lohnt sich unbedingt!